Cavallerie by ruby
Contemporary Asian food
WILLKOMMEN IN MEINEM REICH
Meine lieben Gäste,
seit vielen Jahren ist Kochen meine große Leidenschaft.
Wenn ich koche, vergesse ich alles um mich herum und lasse Sorgen und Stress hinter mir. Nach und nach gerate ich in einen kreativen Prozess und sorgfältig ausgesuchte hochwertige Produkte fügen sich passend und ergänzend zu einem farbenfrohen Miteinander. Das Gefühl der einzelnen Zutaten auf der Zunge und ihre Aromen inspirieren mich zu immer neuen Kreationen und Arrangements. Selbst die individuelle Ausstrahlung meiner Gäste nimmt Einfluss auf mein kulinarisches Wirken. Das gleiche Gericht wird deshalb immer ein wenig anders aussehen.
Schön, dass Sie heute meine Gäste sind. Ich hoffe Sie genießen meine Speisen und auch Sie können ein wenig abschalten und Ihren Alltag hinter sich lassen.
Ruby
Chinesische Esskultur
In China ist es nicht nur wichtig, was auf den Tisch kommt, sondern auch wie es auf den Tisch kommt. Speisenfolge, Besteck und Verhaltensweisen unterscheiden sich stark von der westlichen Esskultur.
Tischkultur
Die chinesische Esskultur bietet eine große Auswahl
In China gibt es keine klassische Speisenfolge wie bei uns. Die Reihenfolge der Speisen wird einzig vom Gast bestimmt, wobei üblicherweise viele Speisen gleichzeitig bestellt werden. Je festlicher der Anlass desto größer ist die Zahl der Gerichte, die serviert wird. Es ist jedoch Brauch in der chinesischen Esskultur, die leichten Gerichte vor den schweren, die salzigen vor den süßen und Suppen nach den festen Speisen zu essen. Wichtig ist, dass die kalten und die warmen Gerichte nach dem Prinzip Yin und Yang harmonieren. Auch der runde Tisch symbolisiert durch seine Kreisform Harmonie. Durch die runde Form haben zudem alle Gäste leichten Zugriff auf die unterschiedlichen Speisen. Schilder, auf denen "westliches Restaurant" steht, sagen übrigens nichts über das Essen aus, sondern zeigen an, dass die Tische eckig sind. Besonders wichtig ist edles Geschirr in der chinesischen Esskultur, denn schönes Porzellan trägt - nach gängiger Meinung in China - zum Genuss beim Essen bei.
Benehmen bei Tisch
So bitte nicht! Stäbchen in den Reis stecken, ist in China ein Fauxpas
Als Europäer in China können Sie bei Tisch mit Nachsicht rechnen. Es zeugt allerdings von besonderem Einfühlungsvermögen, wenn Sie einige Regeln der chinesischen Tischkultur beachten. So ist beispielsweise Schmatzen, Schlürfen und Rülpsen erlaubt, während Schnäuzen bei Tisch verpönt ist. Dafür sollten die Gäste die Toilette aufsuchen. Auch das Aufessen aller Speisen gehört in der chinesischen Esskultur nicht zum guten Ton, stellt dies doch den Gastgeber bloß, der sich nicht mehr leisten konnte. Grundsätzlich sitzen die wichtigsten Gäste am nächsten zum Gastgeber und bekommen die besten Stücke. Gegessen wird mit Stäbchen, die sie keinesfalls in den Reis stecken sollten, da dies nur bei Trauerzeremonien üblich ist. Zur Ablage der Stäbchen dienen kleine Bänkchen neben den Tellern.
Zu trinken
Zum Essen wird üblicherweise warmer Shiaoxin (Reiswein), oft aber auch gar nichts getrunken. In vielen Restaurants werden inzwischen auch Tees oder weitere alkoholische Getränke zum Essen serviert. Dazu gehören chinesischer Wein, chinesisches Bier, baijiu (Schnaps) oder Likör. China ist zwar kein klassisches Weinanbaugebiet, doch Rebsorten wie Chardonnay oder Cabernet Sauvignon werden entlang des Gelben Flusses angebaut .
Nach dem Essen wird in China Tee serviert. Im Ursprungsland des Tees werden vor allem Grüntee und Jasmintee getrunken. Weitere Teesorten sind Oolongtee, der Gelbe, der Weiße und der Schwarze Tee. Mittags und nachmittags werden in Südchina zum Tee Dim Sum, kleine Häppchen, gereicht.
Imperiale chinesische Esskultur
Hinter diesen Mauern wurden dem Kaiser einst opulente Gerichte aufgetragen
Neben den traditionellen Regionalküchen gibt es zusätzlich noch Kochschulen wie die konfuzianische Küche, die medizinische Küche oder die Palastküche. Bei letzterer handelt es sich um eine sehr opulente chinesische Esskultur, die sich über Jahrhunderte am Hof etabliert hat. Am Kaiserhof lebten im 18. und 19. Jahrhundert tausende von Menschen von denen allein um das Jahr 1800 etwa 400 in der kaiserlichen Küche arbeiteten. Die Verwaltung und Planung des Palastessens war eine anspruchsvolle Aufgabe. Es gab zwei Küchenbrigaden, von denen eine das Essen für die kaiserliche Familie und die Konkubinen zubereitete, während die zweite für das Personal zuständig war. Das Essen für die Kaiserfamilie unterlag strengen Sicherheitsbestimmungen: Der Vorsteher der Leibgarde musste die Zubereitung des Essens überwachen, damit kein Gift untergemischt werden konnte. Nachfahren von Hofbediensteten retteten viele Rezepte dieser chinesischen Esskultur über die Kulturrevolution, so dass sie auch heute noch in Peking kaiserliche Gerichte wie Hummer in saurer Gurkensauce oder Lotuswurzeln in hauchdünnen Teigblättern genießen können.